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Eiko Ishioka: Eine japanische Fashion-Ikone – Ihr Erbe und ihr Stil

Inside Shiseido | Aug 28, 2019
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Die Fashion Week geht in die nächste Runde und wir feiern Eiko Ishioka – eine Frau, die ihrer Zeit in Sachen Design weit voraus war.

Es ist ein Privileg, das nicht vielen Menschen zuteil wird. Dieses Jahr gab es zu Ehren der japanischen Designerin Eiko Ishioka einen Google Doodle. Als Tag des Doodles wählte Google ihren 79. Geburtstag. Leider konnte Ishioka diese Ehre nicht mehr selbst erleben, die Designerin starb bereits im Jahr 2012. Die Modeindustrie hat Eiko viel zu verdanken. Sie beeinflusste nicht nur die Mode- sondern auch die Beautyindustrie, das Fernsehen, Filme, Sport, Musik und sogar einen Zirkus!

1992, Film Title: BRAM STOKER'S DRACULA, Director: FRANCIS FORD COPPOLA, Studio: COLUMBIA, Pictured: 1992, DRACULA & OTHER VAMPIRES, SADIE FROST, ANTHONY HOPKINS, TEETH, BLOOD, CRUCIFIX, LACE.

Der Mut anders zu sein

Die in Tokio geborene Eiko erbte ihr kreatives Talent von ihrem Vater, der als Grafik Designer arbeitete. Ihre Mutter war -wie zur damaligen Zeit in Japan typisch- Hausfrau, daher wurde Eikos Entscheidung eine Karriere zu verfolgen, mit Verwunderung und auch Ablehnung von ihrem Umfeld aufgenommen. Gegen den Wunsch ihrer Eltern, eine “femininere” Karriere anzustreben, studierte Eiko an der Tokyo National University of Fine Arts and Music und begann eigenständig ihr Leben zu gestalten.

Eiko und Shiseido

Eikos großer Durchbruch und gleichzeitig ihre Karriere begannen 1961 bei Shiseido, wo sie in der Werbeabteilung zum ersten Mal ihr kreatives Talent unter Beweis stellen konnte. Ihr großer Erfolg bei Shiseido ermöglichte ihr den Einstieg in den japanischen Departement Store Parco, dort wurde sie 1971 zum Chief Art Director ernannt. Ihre Arbeit galt zu dieser Zeit als schockierend und wegweisend vor allem aufgrund der erotischen Note ihrer Kampagnen (oftmals mit Aktmodels). Eikos Kampagne mit Faye Dunaway, die die Schauspielerin beim Essen eines hardgekochten Eis zeigte, war und ist immernoch eine ihrer Bekanntesten. “Um gute Werbung zu machen, muss man die Gedanken und die Körper der Menschen erreichen”, erklärte Eiko. 1983 verließ sie Parco und startete ihre Selbstständigkeit.

Keine Grenzen

Anders als die meisten ihrer Zeitgenossen, wollte sich Eiko nicht auf einen Karriereweg festlegen, sondern blieb gegenüber Neuem offen und ebnete damit den Weg für die Millenials. Sie wechselte vom Art Director zur Kostümdesiginerin. Ihre Arbeit variierte vom Kostümdesign für Richard Wagners Der Ring des Nibelungen an der niederländischen Oper 1999, über Kunstwerke für Miles Davis Tutu Album 1986 bis hin zur Inszenierung von Bjorks Musikvideo Concoon 2011. Im Jahr 2012 designte sie die Kostüme der Varekai Tour des Cirque du Soleil, die einen so durschlagenden Erfolg hatten, dass sie im Jahr 2009 beauftragt wurde für die Hurricane Tour der Sängerin Grace Jones die Kostüme zu designen. Das Design für das teuereste Broadway Musical – Julie Taymors Spiderman: Turn Off the Dark- sowie Madame Butterfly brachten ihr zwei Tony Award Nominierungen ein. Eikos Arbeit erlangte schnell Bekanntheit für ihr gewagtes und unerwartetes Design mit vielen, aufwendigen roten Roben, stets in Erinnernung an ihre japanische Herkunft.

Red Opera Costume Dress Designed by Eiko

Filmerfolge

1985 übernahm Eiko das Produktionsgesign für Paul Schrader’s Mishima: A Life in Four Chapters, mit welchem sie im selben Jahr den Preis für den besten künstlerischen Beitrag beim Cannes Filmfestival gewann. Durch die Zusammenarbeit mit Francis Ford Coppola für das Plakat der japanischen Veröffentlichung von Apocalypse now, wurde Eiko so berühmt, dass sie den Regisseur beim Film Dracula unterstützen durfte. Die Mitarbeit an dem Film brachte ihr einen Oscar und eine BAFTA Nominierung ein. Ihre künschlerische Vision war wild und exzentrisch aber auch zukunftsweisend, so etablierte sie Sonnebrillen am Tag um Vampiere zu “modernisieren”. Beim Publikum erfreute sich dieser Einfall großer Beliebtheit. Coppola beschrieb seine Freundin liebevoll als “unabhängige, verrückte Außenseiterin”. Auch der Regisseur Tarsem Singh war von ihrer Arbeit begeistert und bat sie um Unterstützung bei vier seiner Filme: The Cell (2000), The Fall (2006), Immortals (2011) und Mirror Mirror (2012). Während sie am Set von Mirror Mirror arbeitete, kämpfte sie mit einer Chemotherapie gegen den Pankreas Krebs, an dem sie 2012 letztendlich starb. Für ihre Arbeit an dem Film wurde sie post mortem für einen Oscar nomniert und erhielt den Costume Designers Guild Award. “Ihre Arbeit erhielt sie am Leben, es war der Sinn ihres Lebens.” verdeutlichet Singh.

Erinnerungen an die Olympischen Spiele

Als eine ihrer bedeutungsvollsten Arbeiten gilt ihr Design für zwei Olypmische Spiele. Bei den Salt Lake City Winterspielen im Jahr 2002 designte sie die Kleidung für Kanada, Spanien, die Schweiz und Japan. “Es ist dieselbe Attitude mit der ich für Dracula und The Cell designt habe. Das Ziel ist es, das Publikum zu begeistern.” erklärte sie. 2008 war Eiko verantwortlich für die Kostüme der Eröffnungszermonie der olympischen Sommerspiele in Peking, deren Herstellung Berichten zufolge mehr als 100 Millionen US$ kostete.

Auch wenn Eiko heute nicht mehr unter uns weilt, lebt ihr kreatives Talent durch ihre beeindruckenden Werke und in vielen Runway Shows junger Designer- bewusst oder unbewusst- weiter.